Rezensionen + Buchvorstellungen

#67 – Luci van Org „Wir Fünf und ich und die Toten“

„“Für alle von schlechten Eltern – und die sie überlebt haben.“ Zum ersten Mal wird die Autorin autobiographisch und vermengt Phantastik und persönlich Erlebtes. Sie erzählt die Geschichte von Vera, bei der schon zu Beginn offensichtlich wird, dass sie ein sehr zerrüttetes Verhältnis zu ihrer Familie hat. Zu ihrem gewalttätigen Bruder, zu ihrer Mutter, die lieber wegblickt, als den Fakten ins Gesicht. Dabei offenbaren sich viele Dinge, mit denen weder sie – noch der Leser – jemals gerechnet hätte. Eine Novelle, die man verschlingen muss und nicht mehr weglegen kann. Magisch, spannend, fantastisch und überraschend. Wundervoll, berührend und beeindruckend!“

Sonic Seducer

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#66 – Florentine Joop & Holger Much „Und wenn wir nicht gestorben sind… (Bruderherz)“

„Manche Bücher verankern sich so fest in Deiner Seele, dass sie Dich nie wieder loslassen und unvergessen bleiben. Genau solch ein herzerwärmendes Werk haben Joop und Much hier erschaffen. Ein verträumter, märchenhafter und magischer Briefwechsel zweier Menschen, der von Fantasie, Melancholie und Leidenschaft nur so strotzt. Gemeinsam schreiben diese beiden wunderbaren Seelen ein Märchen, und in manchen Momenten beginnt die Wahrnehmung von Realität und Phantastik zu verschwimmen.“

Sonic Seducer

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#65 – Alexander Nym (Hrsg.) „Reden an die Europäische Nation / Weapons Of Mass Instruction“

„»Reden an die europäische Nation/Weapons of Mass Instruction« lautet der Titel der zweisprachigen Publikation, deren Herausgeber das wohl aktivste deutsche Mitglied des transnationalen NSK-Staates ist, der kein Territorium besitzt und daher grenzenlos allein in der Zeit existiert. […] Welche Diskussionen innerhalb der Bürgerschaft verhandelt werden, die zu einem beträchtlichen Teil aus Personen der Bereiche Kunst, Kultur und Universität besteht, dokumentieren die Reden, die unter anderem NSK-Philosoph Peter Mlakar, der Laibach-Experte Alexei Monroe oder der Autor Charles Lewis bei Veranstaltungen des NSK-Staates gehalten haben. Sie fordern beispielsweise dazu auf, durch nationalistische Deformation desavouierte Konzepte wie Heimat, Volk und eben Staat neu zu denken. Das globale Kollektiv des NSK-Staates repräsentiere »die Vision einer aufgeklärten, sich selbst organisierenden und regulierenden Gemeinschaft aus mündigen Individuen, die sich ihrer Fertigkeiten immer wieder mit künstlerischen Mitteln erinnert und bezüglich der Einwanderung für alle Menschen offensteht«. »Reden an die europäische Nation/Weapons of Mass Instruction« lässt sich daher auch als ein Angebot lesen, das man nicht ablehnen sollte.“

Neues Deutschland

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#64 – Klaus Märkert „Vorm Untertauchen Luft holen“

„Die Erzählungen schwimmen vom Sprachstil her nicht im Mainstream. Die Ingredienzien enthalten immer eine bittere Komponente, spätestens am Ende kommen sie noch mit einem tragischen Twist um die Ecke. „Vorm Untertauchen Luft holen“ – der Titel ist Programm. Eine Art fantastischer Realismus, in dem die Stories an real existierende Welten anknüpfen, diese dann aber in einer eigenwilligen Emulsion aus Witz und Melancholie ausspielen.“

WDR 5

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#63 – Joachim Sohn „Die Nacht des Mondbogens“

„Joachim Sohn hat mit „Die Nacht des Mondbogen“ eine wirklich berührende, herzergreifende Geschichte gesponnen, der es trotz ernsthafter und emotionaler Themen sowie Gänsehautmomenten nicht an der gewissen Prise Humor fehlt. Die Geschichte fließt in einem angenehm Erzähltempo dahin und birgt mehr als eine Überraschung.
Der Schreibstil ist wertschätzend, respektvoll und transportiert die Stimmung der geheimnisvollen Mondbogennächte wunderbar. Abgerundet wird das Leseerlebnis von den stimmigen & wunderschönen Illustrationen von Holger Much. Dieses Büchlein ist durch und durch magisch!“

Tintenklecks und Seitenzauber

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#62 – Hauke von Grimm „Die Mitte bin ich“

„Von Grimm ist ein feiner Beobachter, toller Erzähler, stiller Provokateur und damit jemand, der beständig an der Oberfläche kratzt und Gewohnheiten aufbricht. Sein erzählerischer Sound mäandert zwischen mit Ironie durchsetzten Weltuntergangsstories, fein angerissener deutscher Großkotzigkeit und substanzieller Lyrik, um schließlich in eine aus einem Paralleluniversum entsprungene Geschichte von unfassbarer atmosphärischer Dichte zu münden.“

07Magazin

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#61 – Michael J. J. Kogler „Die Asche vergangener Winter“

„Michael J. J. Kogler hat eine literarische Ader, was er seit vielen Jahren mit feinstem Post-Black-Metal im Rahmen von KARG und HARAKIRI FOR THE SKY beweist. “Die Asche vergangener Winter“ gerät von der ersten Seite weg zu einer packenden Lektüre, die den musikalischen Projekten von J. J. in Sachen Intensität in nichts nachsteht.“

SLAM Magazine

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#60 – M. Kruppe „Wendepunkte – Lange Nächte in Tampere“

„Gemächliche Zeilen wechseln sich mit kruppe-typisch furioser Prosa ab, um in einem 19-seitigem Poem den Höhepunkt zu finden, welches die überraschendsten und inhaltlich stärksten Teile des Buches eindrücklich zusammenfasst, nämlich Kruppes schonungslose Auseinandersetzung mit der eigenen Alkoholkrankheit. Hier offenbart er mitunter Dinge, die die meisten Menschen keinem anderen erzählen würden.
Kruppes fünftes Buch binnen weniger Jahre und sein bisher umfangreichstes Werk ist ein Kaleidoskop im besten Sinne des Wortes.“

Ostthüringer Zeitung

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#59 – Dr. Katherina Heinrichs & Prof. Dr. Jörg Vögele „Sein oder Nichtsein – Suizid in Wissenschaft und Kunst“

„Das Buch beleuchtet in vielen verschiedenen Beiträgen das Thema, das die Menschen seit Jahrhunderten auch in Philosophie, Malerei und Dichtung beschäftigt. Das vorsichtige Ausloten der psychischen Probleme ist zu finden ist wie auch die wissenschaftliche Analyse und die literarische Thematisierung. Es ist also letztlich ein ganz zentrales Lebensthema, das hier behandelt wird. Zugespitzt, weil es eben nicht allgemein den Tod behandelt, sondern das ganz konkrete Verhältnis zum eigenen Leben.“

Leipziger Internetzeitung

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#58 – Stefan B. Meyer „Eine Frau, ein Mord“

„Stefan B. Meyer, der Mann für Mord, lakonisch, zuweilen etwas zynisch, aber immer aufrecht die moralischen Untiefen von Kriminellen, Opfern, Polizisten und Tätern ausloten lassend.

„Keiner der beiden Leute im Raum achtete auf die Art und Weise wie ich hereintrat, obwohl nur einer von ihnen tot war“, schrieb Raymond Chandler, einer der ganz Großen des Krimigenres einst. Dem Leipziger Mann für Mord gefällt dieses Zitat. Weil es Atmosphäre vermittelt und die, wie er findet, für Krimis so unerlässlich ist wie Leichen.

Selbst auf die Gefahr hin, missverstanden zu werden, wünsche ich Stefan B. Meyer daher noch möglichst viele Morde, die er seinem Publikum präsentieren kann. Alle angerichtet nach diesem so trügerisch einfachem Krimirezept, dessen Umsetzung er so gut beherrscht wie wenige andere.“

Leipziger Zeitung

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#57 – Dominique M. Täger „Ephemer“ – Band I „Sternbespien“

„Frivol, direkt und teils philosophische Fragestellungen behandelnd, offenbart sich „Ephemer“ als nicht immer leicht zu ertragende, aber jederzeit fesselnde Seelenreise mit unterschiedlichen Stationen, von denen jede einzelne fasziniert, verstört und zum Nachdenken anregt.“

SLAM Magazine

„Die Figurencharakterisierungen sind eine große Stärke Tägers – und die detailreiche Schilderung von Orten und Plätzen. Wer auf Seite 528 angekommen ist, dürfte jedenfalls gespannt erwarten, wie es weitergeht.“

Westfälischer Anzeiger

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#56 – Alexander Pfeiffer „Mitternachtssymphonie“

„In Pfeiffers Geschichten (der Verlag hat sie unter Erzählungen klassifiziert – man misstraue den Klassifizierungen!) passiert immer etwas. Denn Pfeiffers Figuren sind keine als Nachtgestalten verkleideten Philosophen.

Sie sind mit all ihren Verlusten, Ängsten, Sperrigkeiten sehr real. Manchen begegnet man in den täglichen Polizeiberichten. Der Held aus „Nachts auf Tour“ könnte dazugehören, genauso wie der aus „Der dunkle Ort“.

Etwas treibt sie Nacht für Nacht auf die Autobahn, lässt sie dort aus ihren alten Autos auch noch das letzte an Geschwindigkeit herausholen, während die blauen Schilder vorbeijagen und die weiße Linie immer näherkommt.“

Leipziger Internetzeitung

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#55 – Tom Hohlfeld „Komorebi“

„Es ist ein kleines, überaus fein gestaltetes und innen wie außen doppelbödiges Buch, und es ist das Erstlingswerk des 1994 geborenen Tom Hohlfeld. Sein dem Japanischen entlehnter Titel beschreibt Sonnenlicht, das durch die Blätter der Bäume fällt und symbolisiert die Liebe zur Natur. Sie widerspiegelt sich auch in dem Buch, ist doch die tiefe Achtung des Autors vor und die Verbundenheit mit ihr deutlich spürbar.

Hohlfeld nähert sich dem Thema mit leichter, beinahe tänzerisch anmutender Sprache und diversen neuen Wortschöpfungen – und das auf zwei Wegen. Zwei Ebenen hat auch der von Evgenia Karp gestaltete Schutzumschlag. Aber sehen Sie selbst!“

07Magazin

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#54 – Arne Ulbricht „Aulaskimo“

„Was Arne Ulbricht dann auf 160 Seiten mit deutlicher Temposteigerung entwickelt, ist die rasante Erosion der Beziehung der Eltern Xenia und Klaas, deren eigene Suche nach den Kindern ebenso erfolglos bleibt wie die Polizei.

Die Kapitel, in denen Ulbricht schildert, was Xenia und Klaas jeweils in der Nacht tun, als sie sich im heftigen Streit über die Verantwortung für das Kinder-Verschwinden getrennt haben, mag man an den Haaren herbeigezogen finden. Trotzdem: Es ist dicht, auf berührende Weise nachvollziehbar, mit Perspektivwechsel-Können geschrieben – und deckt viele unausgesprochene Verwerfungen einer Ehe auf.“

Wuppertaler Rundschau

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#53 – Ulrike Serowy „Wölfe vor der Stadt“

„Serowy lässt die Lesenden fleissig zwischen den Zeilen nach der Interpretation suchen. Sie baut gekonnt Spannungsbögen auf, die statt in einer einfachen Lösung in neuen Interpretationsmöglichkeiten münden und bewusst ambivalent gehalten sind. Immer wieder scheint eine Spur Magic Realism durch, doch zwei Sätze später fragt man sich, ob man das nun wirklich gelesen oder wohl nur geträumt beziehungsweise überinterpretiert hat. “Wölfe vor der Stadt” liest sich wie ein düsteres, zeitgenössisches Märchen, bei dem man auch die Möglichkeit der Existenz von Formwandlern im Hinterkopf behalten muss. Ein mit einer unaufgeregten Gefühlswelt ausgestatteter, düsterer Roman, der einem lange in Erinnerung bleibt.“

„Vampster“-Magazin

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#52 – Dirk-Boris Rödel „Das siebente und letzte Pentakel des Jupiter“

„Dirk-Boris Rödel hat eine enorme Gabe zum Geschichtenerzählen. »Das siebente und letzte Pentakel des Jupiter« versammelt zwölf zauberhafte Kurzgeschichten. Manchmal unheimlich oder zum Nachdenken anregend, aber immer magisch und spannend.“

Orkus

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#51 – Roland Adelmann „Die Zukunft stirbt zuerst“

„In Die Zukunft stirbt zuletzt beschreibt der Underground-Künstler und Schriftsteller Roland Adelmann, außerdem Betreiber von Rodneys Underground Press, das Leben der Punks als neutraler Beobachter, er nimmt keinerlei Wertung vor. Ihre Schlüsse müssen die Leser*innen selbst ziehen – wat is Punk und wat nicht. Dabei verwendet er einen ungewöhnlichen Schreibstil, der sich gewissermaßen gegen die Literaturgesellschaft auflehnt. Über zwei, drei Seiten hinweg besteht das ganze Kapitel aus einem einzigen endlosen Satz, damit anschließend ein extrem kurzer Satz das Kapitel beendet, am besten mit nur drei Wörtern. Damit bekommt das Buch etwas Rastloses und Getriebenes, getreu dem Credo „live fast, die young“. Die Zukunft stirbt zuletzt ist ein ein sehr unterhaltsames Buch, das zwar durchaus mit den Klischees spielt, aber letztendlich sind alle Charaktere so auch im wahren Leben zu finden, und immer wieder werden Erinnerungen wach.“

Schwarzes Bayern

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#50 – Benjamin Schmidt „Mein Mann von unter der Brücke“

„„Mein Mann von unter der Brücke“ ist fesselnd und gefühlvoll, direkt und ehrlich und berührt auf vielen Ebenen. Benjamin Schmidt besticht mit seinem teils recht einfachen, aber doch sehr poetischen Schreibstil und fesselt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite. Ein Roman, den man nicht mehr weglegen will. Eine Achterbahnfahrt in den Abgrund. Ein Lobgesang auf die menschlischen Sehnsüchte und Gefühle. Was will man mehr?“

Just Different What Else?

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#48 – Pia Lüddecke „In Dreams“

„Spannend, unterhaltsam und clever inszeniert sorgt „In Dreams“ schon nach wenigen Seiten für beste düstere Unterhaltung zwischen Thriller und Fantasy. Das auf den ersten Blick etwas unspektakulär wirkende Umfeld des Ruhrgebiets erweist sich zudem bald als idealer Hintergrund für eine Geschichte, die nicht nur immer wieder aufs Neue zu überraschen weiß, sondern auch mit gekonnt gezeichneten Charakteren, starken Dialogen und feinem Humor aufwartet. Lediglich den nächsten Träumen blickt man nach deren Lektüre etwas unsicher entgegen.“

Sonic Seducer

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#47 – Ingo Munz „An der Guillotine und andere Erzählungen“

„Ingo Munz schlüpft regelrecht hinein in die Gedankenwelt seiner Helden, die keine Helden sind. Eher Anti-Helden. So wie Gregor Samsa in Kafkas „Verwandlung“. Und manchmal verwandeln sie sich auch. So wie in der Titelgeschichte „An der Guillotine“, die natürlich auch an Kafka erinnert – in diesem Fall an „In der Strafkolonie“.

Die Figuren in seinen Erzählungen sind eher gefangen in ihrer Selbstbezogenheit, greifen entweder zu sehr seltsamen Formen der Kommunikation – wie in „An der Guillotine“ – oder schalten wie der Vorleser in „Eine recht kurze Geschichte über den Hochmut“ das Mikrophon ab, um endgültig alle Kommunikation mit den Menschen abzubrechen, die zu dem Zeitpunkt schon größtenteils fluchtartig den Raum verlassen haben. Aber tatsächlich erzählen die Künstlergeschichten in diesem Buch – auch die am Ende tragisch ausgehende in „Endlich tot“ – davon, dass Kunst nicht ohne Gegenüber funktioniert, nicht ohne Kommunikation.“

Leipziger Internetzeitung

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#46 – Christian Mahlow „Die Walin“

„Jeden Sonntag geht ein Mann ins Ozeanarium, um ein Zwergwal-Weibchen, das er die „Walin“ nennt, zu besuchen. Bis die Walin eines Tages sterbend in seinem Wohnzimmer liegt und ein verzweifelter Kampf um ihre Rettung beginnt. In einer feinsinnigen Prosa erzählt der Dramaturg Christian Mahlow ein kafkaeskes Märchen um Liebe, Grenzüberschreitungen und innere Abgründe, und er stellt die Frage, wie weit man geht, wenn man etwas unbedingt erreichen will. Extravagant ist sein Text, scharfsinnig und klug, und die zarten Schwarz-Weiß-Illustrationen der Künstlerin Joelle Vanderbeke unterstreichen die poetische Kraft dieser außergewöhnlichen Novelle.“

Buchjournal

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#44 – Dr. Michael Haas „Kritische Masse – Ein Parlamentsroman“

„Auch wenn man anfangs fast geneigt ist, an eine hellblaue Newcomer-Band aus den Abgründen der deutschen Homophobie zu denken, geht es in diesem Buch nicht um diese Partei, sondern eher um das, was solche Radikalisierungen tatsächlich erst möglich und hoffähig macht. Denn sowas kommt immer von sowas. Unsere Demokratie ist nämlich ziemlich kaputt. Oder sollte man besser formulieren: deformiert? Deformiert als System. Denn sie zieht – wie alle Hierarchien, in denen es Prestige, Macht und Geld zu verteilen gibt – genau den Menschentypus an, der diese Drogen sucht und braucht. Und der sich vor allem wohlfühlt in diesem Biotop, in dem Neid, Missgunst, Konkurrenz und Abstiegsangst ihre duftenden Blüten treiben. Gerade in den Parteien, die sich schon seit Jahrzehnten als Postensicherungsmaschinen etabliert haben. Wie das funktioniert, zeigt Haas immer wieder im Detail.“

Leipziger Internetzeitung

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#43 – Holger Much „Das Licht im Dunkeln“

„Das kompakte und nur 80-Seiten umfassende Büchlein hat es ganz schön in sich. Und das nicht nur auf den unter dem reich illustrierten Einband zum Vorschein kommenden, mattschwarz gemusterten und silberfarben bedruckten Buchrücken bezogen. Schon ein kleines Highlight, ohne überhaupt eine Buchseite berührt zu haben; manchmal muss man auch einfach ein wenig von so etwas profanem wie einem Einband schwärmen dürfen.

[…]

„Die Wort- und Bild-Ästhetik von Holger Much empfinde ich als unsagbar ansprechend, seine Art, düster-heitere Melancholie in einen ganz eigenen Wortkosmos und Bildwelten zu transportieren, bezeugt sein Gespür für feine, fabel-hafte Zeilen und Worte. Nachdenklich, reflektiert und emotional sind Holger Muchs Texte, und auch die Illustrationen vermitteln diese Stimmung und unterstreichen sie.“

Zauberwelten

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#42 – Tami Weissenberg „Weg ins Leben“

„Weissenbergs Darstellung wirkt nahezu zwingend auf Grund der Umstände. Er nimmt die LeserInnen mit in seine innere Welt und beleuchtet die Fragen, die ihnen auf der Zunge brennen: „Wieso bist du nicht gegangen?“ und „Kann das Jedem passieren?“

Die Antwort auf letztere Frage ist vermutlich ja, denn das Entstehen von Machtgefällen in Beziehungen ist ein schleichender Prozess und das Fundament für Gewalthandlungen. Bevor mensch merkt, was vor sich geht, steckt mensch schon mittendrin. Zudem fällt es vielen Gewaltbetroffenen immer noch schwer, sich jemandem anzuvertrauen. Im Falle von Tami Weissenberg erschien der Weg in die Kriminalität sogar leichter als der, sich Hilfe zu suchen. Die Leser*innen erfahren eindrücklich, was Angst, Scham und wahrgenommene Zwänge anrichten können. Zugleich offenbart sich die begrenzte Wirksamkeit eines Hilfesystems, das zu dieser Zeit für gewaltbetroffene Männer im Vogtland nur ansatzweise existierte.“

Maennergewaltschutz.de

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#41 – Marcel Schreiter & Michael Schweßinger „Bukarest – the city of good life“

„Bei genauerem Betrachten sind manche Bilder auf den Seiten so geschickt aneinandergesetzt, dass sie wie ein Bild wirken, aus denen solche und andere Zusammenhänge bzw. Kontraste entstehen. Bisweilen spielen die Rumän:innen selbst mit, treten aus dem Beobachtetwerden heraus, und kommentieren das thematisierte Gefälle zwischen Alltag und Glamour scheinbar selbst, wenn etwa der Kellner auf dem fotografierten Quittungszettel als “Robert de Niro” ausgewiesen wird. Der etwas mafiös dreinschauende Restaurantgast mit seinem Häppchen in der Hand, der darüber abgebildet ist, ob er wohl für diese Art des Humors zu haben ist?

Schreiter bedient mit seiner Bildbearbeitung und den Motiv-Arrangements sehr stark das “Kontraste-Klischee”, mit dem Rumänien und auch Bukarest gerade aus “westlicher” Sicht oft beschrieben werden. Daher bleibt eine leichte Ambivalenz beim Betrachten der Bilder, ob sich diese Vorstellung nun nicht zwangsweise weiter zementiert.“

Freitag

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#40 – Roland Spranger „A Kind Of Blue“

„Spannungsvolle Geschichten zu erzählen ist für Roland Spranger keine Frage der Größe, sondern der Dichte. „Salsa“ ist so ein Kunstwerk aus wenigen Worten, das mit beengtem Raum auskommt und schnell gelesen ist, aber lange nachhallt. Eine Kurzgeschichte, eine Short Story, punktgenau erzählt und im richtigen Moment freigelassen für die Gedankenwelt des Lesers.

[…]

Kurz und schmerzvoll sind die Kurzgeschichten, die der 57-Jährige zusammengestellt hat, „hart und ehrlich“, sagt er. „Die Leute wollen Weltflucht und direkte Worte.“ Wann, wenn nicht jetzt? Die Protagonisten könnten „unsere „merkwürdigen Nachbarn sein“, heißt es im Klappentext. Saufend. Durchdrehend. Vom Leben zermatscht.“

Frankenpost

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#38 – Klaus Märkert & Myk Jung „Tot bist du noch lange nicht, sag mir erst, wie alt du bist.“

„Eine flinke Feder besitzen Klaus Märkert und Myk Jung gleichermaßen. Diese nutzten sie weise für die irrwitzige Kurzgeschichtensammlung „Tot bist du noch lange nicht, sag mir erst, wie alt du bist“. Zugegeben, der Titel verleitet die ein oder andere Augenbraue wohl dazu, sich unwilllkürlich in die Höhe zu ziehen und einen skeptischen Blick aufzusetzen. Diesen aber tatsächlich auf das geöffnete Buch schweifen zu lassen, lohnt in jedem Fall. Bereits die erste Geschichte trieft von Selbstironie und schildert den Schreibprozess einer ach so „gruseligen“ Horrorgeschichte äußerst witzig. Selbstredend ist auch die Titelstory, die sich in der zweiten Hälfte des Buches versteckt, äußerst lesenswert. Dass die Hochzeit eines Versicherungskaufmanns vielleicht doch nicht so langweilig ist, wie sich das zunächst anhören mag, erfährst Du in „Müller heiratet Mary“, oder genieße in „Bis(s) ins Grab (Teil 1)“ die etwas andere Vampir-Story mit einer Vampir-Praktikantin, die schließlich in „Bis(s) ins Gras (Teil 2)“ mündet. Selbstredend lassen es sich die beiden Autoren nicht nehmen, ihre jeweilige Version von „Paint It Black“ zum Besten zu geben. „Tot bist du noch lange nicht, sag mir erst, wie alt du bist.“ ist voller Schätze, die darauf warten, gehoben zu werden.“

Orkus

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#37 – Arne Ulbricht „Schilksee 1990“

„Arne Ulbricht spielt mit verschiedenen Textformen und den Ebenen der Fiktion: Er lässt Fabian darüber nachdenken, ein Buch über seine Zeitreise zu schreiben. Und darüber, Biografisches mit Fiktion zu mischen. So, wie Ulbricht es selbst getan hat. Er hat in dem Roman seine eigene Jugend lebendig werden lassen, zum Teil dramaturgisch angepasst. (Und seine einstige große Liebe hat dem Buch ihren Segen gegeben.)

Die Begründung des Zeitenwechsel wirkt etwas konstruiert, aber insgesamt machen Ulbrichts flüssige Sprache und seine lebensnahe, oft humorvolle Darstellung den Roman zu einer anregenden Lektüre, die den Generationenkonflikt um die Politisierung der Jugend, die Diskussionen um neue Medien, das Leben eines Autors und das Maß (männlicher?) Selbstbezogenheit in Beziehungen thematisiert.“

Westdeutsche Zeitung

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#35 – Mona Krassu „Falsch erzogen“

„Dieses Buch ist eins von denen, die auf den Leser eine geradezu suggestive Kraft ausüben. Man ist sofort drin in der Geschichte und will am liebsten gar nicht mehr aufhören, immer weiter lesen, obwohl das was man da liest, eine richtig harte Nummer ist.

[…]

In der kleinen Klausstraße 16 in Halle an der Saale erinnert eine Gedenktafel an eine solche geschlossene Venerologische Station des Stadtkrankenhauses „Poliklinik Mitte“, wie das offiziell hieß. Doch warum kein Wort darüber, was darin geschah, in diesem Roman? Will uns die Autorin das Schlimmste ersparen? Nein: Mit einem hier nicht verratenen literarischen Kunstkniff setzt uns Mona Krassu am Ende doch noch, auf erträgliche Weise, ins Bild. Ob die Autorin aus Gera selbst mal eine berühmte Schriftstellerin wird wie ihrer Heldin im Buch verhießen, das muss die Zukunft entscheiden. Dass sie eine richtig gute ist, das hat sie mit diesem erschütternd lesenswerten Buch bewiesen.“

MDR Kultur

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#33 – Benjamin Schmidt „Schon immer ein Krüppel“

„Benjamin beherrscht es, selbst Texten, die in der kalten Realität angesiedelt sind, einen poetischen Klang zu verleihen. Eingebettet in diese, ich nenne es mal dunkle Ästhetik wirken die Alltagsprobleme des behinderten Ich-Erzählers, die dem Leser ungeschönt vor den Latz geknallt werden, um so krasser. Oft werden solche Szenen mit schwarzem Humor und Ironie gewürzt, aber ohne dass es ins Lächerliche gezogen wird oder der Protagonist dadurch seine Würde verliert. Vielleicht liegt es daran, dass sich jemand, der so etwas (oder etwas ähnliches, is’ ja fiktiv) selbst erlebt hat, mehr erlauben darf. Oder die Worte sind einfach sehr gut gewählt?

Zum Leben erwacht die Geschichte übrigens auch durch die authentischen Nebencharaktere und eine Reihe atmosphärischer Schauplätze, von Krankenhaus und Psychiatrie bis hin zum schummrigen Underground-Club. Ihr könnt euch mein Entzücken vorstellen, als mir dann auch noch auf Seite 42 eine ziemlich vampirhafte Figur über den Weg rollt, die mich an eine Mischung aus Lumpi und Edward mit den Scherenhänden erinnert ? Bitte mehr davon!“

Pia Lüddecke

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#31 – Dirk-Boris Rödel „Liber Thanatamor“

„Immer versucht er uns unauffällig, unterschwellig aber wichtig eine Message mitzugeben, eine Botschaft, dass im Leben nichts umsonst ist, dass Menschlichkeit sich sehr wohl auszahlt, auch wenn dies ein wenig dauern kann bis wir dies bemerken, dass es unbemerkt von der hektischen Alltagswelt doch immer noch Nischen des Märchenhaften, des Phantastischen, des Entschleunigten und Zauberhaften gibt.

So stehen die Storys im Geist der Märchenerzähler, halten immer eine unerwartete Pointe, eine tiefschürfende Aussage oder ein schockierendes Ende für den Leser bereit, unterhalten dabei aber gut. Die Kürze der Beiträge ermöglicht es immer wieder, eine Erzählung zu genießen, sich Zeit zu nehmen und Zeit zu lassen um diese auf sich wirken zu lassen – und dies sollte man auch tun.

Stilistisch ansprechend, inhaltlich abwechslungsreich und spannend wartet so ein bunter Strauß phantastischer Märchen auf den Käufer, der keine Langeweile aufkommen lässt.“

Phantastik-News

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#25 – Michael Haas „Die Augen meiner Tochter“

„Mit der Novelle ,Die Augen meiner Tochter‘ liefert der Autor Michael Haas ein literarisch-philosophisches Meisterwerk. Über der Schönheit seiner Worte schwebt stets die Bitterkeit der Wahrheiten, deren gewaltige Grausamkeiten mitunter nur schwer zu ertragen und nicht zu akzeptieren sind.“

Andreas Löhr („Fliehende Stürme“)

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#15 – Tami Weissenberg „Darjeeling Pur“

„Die Frau, mit der dieser Mann zusammenlebt, ist ein Ungeheuer. Eines, das den Mann zwingt, zuhause wie ein Sklave den Haushalt zu besorgen und zudem einen kostspieligen Lebensstil zu finanzieren, was dem Mann eine Zeit lang sogar gelingt. All das wird in diesem Buch haarklein geschildert, und natürlich bemitleidet der Leser den derart gedemütigten Mann und wünscht ihm nichts mehr, als dass er sich aus diesem Teufelskreis befreien könnte. Warum aber tut er es nicht? Warum erzählt er von dieser Hölle und macht doch keine Anstalten, ihr zu entfliehen?

Der Leser ahnt, dass die psychischen Defekte der Frau, ihre Gewalttätigkeit und ihre grenzenlose Geltungssucht, in der psychischen Konstitution des von ihr unterdrückten Mannes genau den passenden Resonanzkörper gefunden haben. Warum zieht ein gut verdienender Mann von Mitte 20 mit einer Frau zusammen, ohne das jemals von Liebe oder auch nur Zuneigung die Rede ist? Warum verlässt er sie nicht, nachdem sie immer öfter zuschlägt?“

MDR

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#11 – Benjamin Schmidt „Fick die Musen“

„Mir fallen zu Benjamin Schmidts aktuellem Buch „Fick die Musen“ zwei mir sehr bekannte Gefühle ein: „Schmetterlinge sterben so laut“ und „Liebe heißt Scherben fressen und warten, wieviel Blut man dann kotzt“ (Casper). Benjamins Gedichte und Gedankenskizzen sind nicht nur etwas für Menschen, die mit ihren Musen hadern oder selbst Musen mit blutigen Lippen sind oder waren, sie sind für mich auch wortgewordene Trennung, ein Glücklichsein im Unglücklichsein und umgekehrt, ohne einseitig zu bleiben, und kein Leser wird dabei seine eigenen Lebens- und Liebesspuren ausklammern können.“

Jennifer Sonntag

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#08 – Axel Kores „Verschwendete Jugend“

„Der Hallenser, der hier literarisch mit seinem ersten großen Projekt hervortritt, schmeckt und kostet schon in diesem seinem Titel die Worte sehr genau ab – und findet ihre Doppelbödigkeit und Vielstimmigkeit heraus: Schließlich heißt – dem Anklang gemäß – „etwas verschwenden“ zu allererst auch, es „verwenden“. Und zwar schnellstmöglich, ehe dieses Verwendete, sprich auch Verschwendete unversehens verschwinden kann.

Wohlgemerkt, wir sind bei der Jugend, die bekanntlich nicht nachwächst – und nur schwerlich zu konservieren ist. Und damit wird der Titel des Buchs nun auch noch zum klaren Appell – wohl in dem Sinne, dass es gilt, im Leben endlich den Fuß von der Bremse zu nehmen! Wie und mit welchen Risiken, das kann man auf den 230 zuweilen fast atemlos erzählten Buchseiten miterleben: Kann es mit genießen und muss es immer mal wieder mit erleiden.

[…]

Was man seinem Text übrigens fast anmerken kann: Dass er ihn nämlich nicht in der gemütlichen Dichterstube oder gar im Elfenbeinturm hat wachsen lassen. Vielmehr ist das Buch von rasanten Ausbrüchen getragen, von Wortkanonaden durchzogen, aber dennoch präzise und sicher im Ton formuliert.“

Mitteldeutsche Zeitung

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