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Rezension im „07 Gera“-Stadtmagazin
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„Eine kleine Stadt in der DDR während der 50iger Jahre. Dorthin hat es Irma Geipel mit ihren vier Kindern nach der Flucht aus Breslau verschlagen. Das Leben geht nicht zimperlich mit ihr um. Der Mann wird vermisst; ob tot oder in russischer Gefangenschaft, weiß sie nicht. Mit Näharbeiten versucht sie ihre Familie mehr schlecht als recht über Wasser zu halten. Die Menschen begegnen den Umsiedlern misstrauisch und feindselig. Aber Irma setzt bis zur Selbstaufgabe alles daran, ihren Kindern ein gutes Zuhause zu bieten. Dietmar, ihr Ältester, hat mit dem Sozialismus nichts am Hut, flieht in den Westen. Damit beginnen Repressalien – und die „Schattenänner“ sind plötzlich überall. Die eigentliche zentrale Figur dieses von Seite zu Seite spannender werdenden Buches jedoch ist die jüngste Tochter Siegi, Hansdampf in allen Gassen, bei dem sich der Wille Gutes zu erreichen oft ins Gegenteil kehrt. Doch sie ist klug, mutig und schon als Kind fest entschlossen, ihren Traum vom eigenen Frisörsalon zu verwirklichen. Mona Krassu zeichnet beispielhaft ein Bild von den Schwierigkeiten, mit denen Flüchtlinge – bis heute – zu kämpfen haben. Ihr Buch besticht durch die Liebe, mit der sie ihre Figuren zeichnet, und durch die detaillierte und gefühlvolle Schilderung eines Stückes Zeitgeschichte.“
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Rezension von Dagmar Möbius
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„… Mona Krassu führt uns in „Freitagsfische“ auf eine Zeitreise – etwa ein dreiviertel Jahrhundert zurück. Das scheint ewig weit weg, doch Frauen wie Irma Geipel haben oder hatten viele in der Verwandtschaft. Man wundert oder ärgert sich als Kind, Enkel oder Urenkel über eine Härte, die heutzutage glücklicherweise gesellschaftlich kaum akzeptiert ist. Die Kinder folgen bedingungslos, selbst wenn Verbote zum Widerspruch verleiten. Wird man älter, fragt man sich, warum die Vorfahren so sind wie sie sind. Ihre Lebenserfahrungen sind 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges kaum noch vorstellbar: sie sind geflüchtet oder wurden vertrieben, geduldet oder schikaniert. Desillusioniert, trauernd und/oder traumatisiert. Nur wenige sprechen. Die Wissenschaft hat die Thematik erst vor wenigen Jahren entdeckt.
Irma Geipel, die mit ihren vier Kindern aus ihrer Heimat Breslau fliehen musste, klagt nie. Sie hält ihre Familie mit harter Hand zusammen. Untergekommen in einer namenlosen ostdeutschen Kleinstadt näht sie – selbstständig – Tag und Nacht. Sie ist stolz. Schenken lassen will sie sich nichts. Zu fünft wohnen sie in einem kargen, engen Zimmer. Ein Bad gibt es nicht. Nebenan, nur durch einen Vorhang getrennt, lebt die Wirtin. Eine schrullige, aber gütige alte Dame. Auch von deren Herzschmerz erfahren die Mitbewohner zeitlebens nichts.
[…]
Hier beschreibt Mona Krassu die andere Seite der Mutter: sie kämpft wie eine Löwin für ihre freiheitsliebenden Kinder. Auf ihre Art. Große Worte verliert sie nie. Bis nachts rattert die Nähmaschine. Und doch weiß Irma manchmal nicht, was sie auf den Tisch bringen soll. Ihr einziger Luxus: ein Lippenstift. Pragmatisch geht sie mit allen Herausforderungen um. Sie will das Leben ohne fremde Hilfe meistern.
[…]
Mona Krassu zeichnet ein authentisches Bild der Kriegs- und Nachkriegsgeneration. Das schmerzt, aber es bildet die Realität ab. Wer sich darauf einlässt, kann und wird Biografien verstehen. Es ist ein Roman voller Liebe. Auf den zweiten Blick. Und ein wertvolles Geschichtszeugnis, das so oder ähnlich zu Tausenden erzählt werden könnte, wenn die Protagonisten nicht so sprachlos wären. Diese Sprache hat ihnen die Autorin zurückgegeben. Großes Können steckt dahinter. Das Buch liest sich so flüssig und spannend, dass man es kaum aus der Hand legen mag. Es ist dramatisch, schnörkellos, feinfühlig und doch nicht ohne Humor. Das Ende vereint Tragik und Hoffnung – und ist offen. Wie im wahren Leben. …“
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Kurzrezension von Danele
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„Mona Krassu schreibt als hätte sie das Geschehen miterlebt. Authentisch, spannend und fesselnd . Ein super gelungenes Buch der Autorin. Absolut empfehlenswert und unbedingt lesen.“
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Kurzrezension von Daniela Krauß
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„Ein tolles Buch über eine Umsiedlerfamilie in den frühen Jahren der DDR, die vergeblich auf die Rückkehr des Mannes bzw. Vaters aus dem Krieg wartet, und deren Mutter mit harter Arbeit und eigenem Verzicht versucht, Ihre Kinder zu guten Menschen zu erziehen, und das alles gegen große Widerstände wie Hunger, Krankheit und Hetze. Viele unserer heutigen persönlichen Probleme erscheinen einem beim Lesen plötzlich winzig klein! Sehr empfehlenswert!“
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Rezension im „Neues Gera“
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„… Die Menschen begegnen den sogenannten Umsiedlern misstrauisch, bisweilen feindselig.
Irma Geipel ist religiös. Jedoch nimmt sie das Kreuz von der Wand ab und verbietet ihrer jüngsten Tochter Sieglinde das Singen im Kirchenchor, weil der älteste Sohn Dietmar noch vor dem Mauerbau in den Westen flieht. Seine Flucht hat Folgen für die Familie.
Mona Krassu macht mit diesem Roman Vergangenheit lebendig und regt dazu an, dass in sogenannte Umsiedlerfamilien endlich über diese Erlebnisse gesprochen wird.
Mona Krassu schreibt gern über Dinge, die im Verborgenen liegen, über die nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird. …“
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Rezension im „Orkus“-Magazin
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„Mona Krassu erzählt mit „Freitagsfische“ eine besonders einfühlsame Geschichte, die sehr nahegeht. Erzählt wird das Leben von Irma Geipel, die gemeinsam mit ihren vier Kindern nach dem zweiten Weltkrieg aus Breslau flüchten muss. Ob Vater Herbert zurückkommen wird, ist ungewiss, denn dieser ist in russischer Kriegsgefangenschaft. Ihre Heimat ist nicht mehr sicher, sie packen die Koffer und kommen notgedrungen in einer kleinen Stadt in der Sowjetischen Besatzungszone unter. Doch in ihrem Zuhause erwarten sie Misstrauen und Feindseligkeit. Denn sie sind anders. Sie sind die sogenannten „Umsiedler“. Sie sind „von woanders“… Und das wird der ganzen Familie immer wieder aufs Neue klargemacht. Auf rund 330 Seiten breitet die 1969 geborene Autorin, die sich immer schon sehr für Literatur und Geschichte interessiert hat, eine mehr als gelungene Erzählung aus. Besonders überzeugend ist der geradlinige und flüssige Erzählstil von Krassu, der aus dem Roman ein wahres Lesevergnügen macht. Beeindruckend, bedrückend und mehr als nur gelungen!“
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Buchvorstellung in der „Ostthüringer Zeitung“
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„… Auch „Freitagsfische“ ist kein „Schlüsselroman“ über das Schweigen der eigenen Familie. Vielmehr begibt sich die Autorin auf die Suche nach exemplarischen Strukturen, wenn sie den weißen Flecken in den Erzählungen der Eltern- und Großelterngeneration nachspürt. Wie war das, auf engstem Raum zusammengepfercht ein fast normales Leben zu führen? Argwöhnisch beäugt von den um ihren Besitzstand fürchtenden Nachbarn, und selbst voll Misstrauen gegen die neue Obrigkeit und deren Schutzmacht, die Russen? Wie war das für die Kinder, vor allem für ein wildes, nach Freiheit strebendes kleines Mädchen und seine große Lust, sich die Welt zu erobern? Ein Kind, dem das Herz der Erzählerin gehört, und das in den Nachkriegsjahren so gar nicht in das ja bis in die Siebzigerjahre gepflegte Schema, folgsam, sittsam und arbeitsam, passen will. …“
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Lesungsankündigung in der „Ostthüringer Zeitung“
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„… „Meine Mutter und meine Tante erzählten oft, aber immer nur ansatzweise, dass meine Oma mit ihren vier Kindern aus Breslau flüchten musste. Schon von Kind an habe ich immer wieder gehört, wie schwer sie es hatte. Aber warum, das wusste ich nicht.“ Als junge Erwachsene habe sie sich dann für das Thema interessiert. Allerdings habe es noch lange gedauert, bis sie sich tatsächlich an die Thematik herangewagt habe. Bei einer Ausstellung in Neustadt/Orla nutzte die Autorin schließlich die Möglichkeit, Zeitzeugen zu befragen. Auch ihre Tante habe immer mal wieder Fragen beantwortet.
Intensiv habe sie letztlich drei Jahre lang an ihrem Roman „Freitagsfische“ gearbeitet. „In meinem Roman wird nichts beschönigt“, sagt Mona Krassu. „Meine Lesung endet mit einer Szene, in der ein Junge nach dem Krieg wegen einer Gitarre von einem russischen Soldaten erschossen wird. Das hat bei Lesungen schon zu heftigen Diskussionen geführt.“
Dass ihre Bücher teils sehr emotionale Reaktionen hervorrufen, kann die Autorin verstehen. „Literatur soll ja auch etwas im Menschen bewegen“, ist sie sich sicher. …“
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Lesungsrückblick in der „Ostthüringer Zeitung“
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„… Es ist auch ihr Lesen und Sprechen, das fasziniert, die fast szenischen Dialoge, in denen sie den Protagonisten jeweils eigene Stimmen gibt. Und es ist diese Zeit, die sie mit ihren Geschichten aufruft, längst vergangen scheinbar und doch in manchen Dingen Parallelen aufwerfend zu Heute: Der billige Hochmut derer, die schon immer hier waren, in dieser Kleinstadt, deren Beschreibung mit Lohgerberei, Zipfelturmburg und feuchten Gassen am Fluss an das Nachkriegs-Weida gemahnt. Das eilfertige Mitschwimmen im Strom der vermeintlichen Mehrheit.
Die Selbstverpanzerung gegen jene, die man als unwerte Gäste gerade noch duldet. Einmal, als Sieglindes Mutter Irma, die mit vier Kindern lediglich durch Vorhänge abgetrennt im zugewiesenen Zimmer der Wohnungswirtin Ottilie lebt, aus lauter Hunger gestohlene Kartoffeln und Möhren zu einem Brei mengt, der dann doch nicht reicht, reagiert Ottilie: „Sie hätten doch was sagen können!“ Als wüsste sie nichts von der Scham einer Mutter, deren Arbeit keinen Brotkorb füllt. Und die darunter leidet, stehlen zu müssen, um nicht um einen Vorschuss auf ihre Arbeit peinlich bitten zu müssen. …“
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Interview im „Outscapes“ – Magazin
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„… Das Buch weist deutliche Parallelen in die Gegenwart auf, Stichwort Flüchtlingspolitik. Ist und war das Deine Absicht, angesichts der seit Jahren laufenden Einwanderungsdebatte einen Rückblick zu gestatten? Welche (gesellschaftliche) Aufgabe siehst Du in Deinem Roman?
Ehrlich gesagt nein. Als ich mit der Arbeit an diesem Roman begann, war dieses Thema noch nicht so präsent. Die Parallelen sind mir erst, während wir zusammen lektorierten, bewusst geworden. Aber ich muss zugeben, es würde mich freuen, wenn dieser Roman den einen oder anderen (möglichst viele Menschen 🙂 ) dazu bringen würde, Flüchtlinge als Menschen wie du und ich zu sehen. Da steht ein Mensch vor mir, ich betone das Wort Mensch. Und dieser Mensch hat Schreckliches erlebt, Kriege, Tod, Armut usw.. Wir, denen es so gut geht, vergessen manchmal, dass es das Geburtsrecht eines jeden Menschen ist, ein Leben in Gesundheit und Freude zu leben. Das könnte also Aufgabe des Romans sein, wenn man in der Literatur überhaupt von Aufgaben sprechen kann. Ein anderes Lesegeschenk, dass der Roman machen kann, ist hauptsächlich an die jüngere Generation gerichtet. Was wissen junge Menschen heute über diese Zeit? Es ist sehr ernüchternd, wenn man manchen 16- bis 25-jährigen diese Frage stellt.
Wenn man sich mit Dir unterhält, merkt man rasch, dass Du das Schreiben sehr ernst nimmst. Wie sieht bei Dir der Schaffensprozess des Schreibens aus?
Ja, das Schreiben hat sich den ersten Rang in meinem Leben erobert. Die Themen finden mich, ich suche nicht nach ihnen. Sie entstehen durch intensives Beobachten der Welt, in der ich lebe oder mir erzählt jemand direkt etwas aus seinem Leben. Es ist, als würde ein Hund mich beißen, meist weiß ich sofort, das ist aber ein packendes Thema. Wenn ich also auf diese Art infiziert bin, mache ich mir Notizen. Ich kann dann genau sagen, wie meine Hauptfigur aussieht, wie alt sie ist, was sie will. Mehr aber nicht. Ich entwickle Romane von Szene zu Szene. Das heißt, die Figuren entwickeln den Roman weiter. Ich kann vorher kein Handlungsgerüst erstellen. Das habe ich versucht. Aber das waren dann keine Menschen, sondern Figuren, die auf Stelzen daher kamen und schnell umkippten. Geschrieben wird möglichst jeden Tag nach dem Brotjob. Das heißt auch an Feiertagen und im Urlaub. …“
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Kurzrezension von Petra E.
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„Ein ganz tolles Buch. Ich war mittendrin im Familienleben. Ich konnte mir erst gar nicht vorstellen, das diese Kurzrezension so zutrifft, das eine so dunkle Zeit so spannend und gefühlvoll und z. T. auch humorvoll beschrieben werden kann. Hut ab.“
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Kurzrezension von Ralf S.
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„Ich habe heute nochmal ein wenig in Mona Krassus Roman „Freitagsfische“ gelesen. Er gefällt mir, sie ist wirklich eine gute Erzählerin.“
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Rezension von Regina Umann
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„Als ich das Buch gelesen habe ist es mir wie ein Dejavu gewesen. Ich bin auch in dieser Zeit aufgewachsen und meine Mutter hat auch das Brot abgewogen und zugeteilt. Wir haben die gleichen Postulate in der Schule gelernt. Wir sind Kartoffeln stoppeln und Ährenlesen gegangen, um den kargen Küchenzettel aufzubessern. Ich hatte aber im Gegenteil zu Sieglinde das Glück, dass mein Vater aus dem Krieg zurückkam und ich als Einzelkind mich nicht mit Geschwistern auseinander setzen musste. Die „Freitagsfische“ sind für alle, die die Zeit erlebt haben, ein starkes Buch der Erinnerung. Die jungen Leute sollten damit erkennen, wie gut es ihnen heutzutage geht.“
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Buchvorstellung im Weidaer Amtsblatt
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„… Nach dem Zweiten Weltkrieg muss Irma Geipel zusammen mit ihren vier Kindern aus ihrer Heimat Breslau fliehen. Die Familie kommt in einer Kleinstadt in der sowjetischen Besatzungszone unter. Dort begegnen ihnen die Menschen misstrauisch, bisweilen feindselig. Die junge DDR bringt weitere Konflikte mit sich. Der älteste Sohn Dietmar wehrt sich gegen den propagierten Sozialismus. Noch vor dem Mauerbau flieht er in die BRD. Seine Flucht hat Folgen für die Familie. Irma hängt das Kreuz von der Wand ab. Die Angst bleibt. Ein wunderbares und wundersames Buch. …“
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