„In Buxtehude ist noch Platz“

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Rezension im „07 Gera“-Stadtmagazin
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„… Schweßinger, der unterwegs als Bäcker sein Brot verdient, ist nicht auf ausgetretenen Touristenpfaden unterwegs, sondern auf Pfaden, auf denen ihn immer wieder Menschen mit interessanten, oft verborgenen Geschichten begegnen – oft zerrissene Helden und Outsider. Diese Geschichten schreibt er seit Jahren auf, mal eher lakonisch wie jene von einer Lesung in der JVA Hohenleuben, mal ironisch, etwa, wenn es darum geht, keinem Timer zu trauen; teils sarkastisch, wie die Titelstory. Das ebenso amüsante, wie nachdenklich stimmende Büchlein, das man einfach nicht aus der Hand legen mag, wird ergänzt von einer Europa-Karte mit den GPS-Daten der vorkommenden Orte sowie diversen handschriftlichen Notizen und Erinnerungsstücken.“

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Interview im „Geheimtipp Leipzig“
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„… Zuletzt warst Du laut Deiner Neuerscheinung „In Buxtehude ist noch Platz“ u.a. in Finnland, Irland und Rumänien. Bäckst Du dort eigentlich deutsches Brot oder nach Landessitte?

Die Stories sind in den letzten Jahren auf meinen Reisen durch Europa entstanden. Also das mischt sich, jedes Land beschenkt einen ja mit Erfahrung und Kultur. In Irland haben wir viel Soda-Bread gebacken, in Bukarest war die Maxime, ’ne deutsche Handwerksbäckerei aufzubauen, also sind dort die Rezepte sehr deutsch, auf Sauerteig basierende Brote, Laugengebäck, Stollen, traditioneller als die meisten deutschen Bäckereien mit ihren Fertigmixen. Dazu einige Brote, die mir bei meinen Reisen durch Siebenbürgen untergekommen sind. Finnland hat eine lange Tradition in Roggenbroten, leider ist die im Schwinden und man findet dort kaum mehr Handwerksbäckereien, nur noch Supermarktware. Meistens versuche ich, wenn möglich aus den jeweiligen Backtraditionen zu schöpfen und daraus neue Rezepte zu kreieren. Ein Brot ist ja immer genuin einzigartig, also der Sauerteig in Bukarest erzeugt mit deutschem Mehl einen völlig anderen Geschmack als in Deutschland. Das ist faszinierend. …“

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Interview im „Frizz“ – Magazin
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„… Sie sind einer der wenigen mir bekannten dauerschreibenden Autoren, die auch noch einem Brotberuf nachgehen – sogar als Bäcker. Ist echte Arbeit gut fürs Schreiben oder hemmt die Erfahrung in der Realwelt den literarischen Fluss? Wie sehen Sie das?

Meine Erzählungen sind ja meistens an meine Erlebniswelt gekoppelt, also für mich ist Literatur ohne meine Erfahrungen nicht möglich. Ich sehe einen Ausschnitt der Wirklichkeit und schreibe darüber, um ihn mir selbst zu verdeutlichen oder auch um Geschichten zu erzählen, die oftmals von Menschen handeln, die sonst in der Literatur nicht so auftauchen.

Alleine anhand meiner Erlebnisse in den Bäckereien quer über den Kontinent, könnte ich eine Geschichte der Migration schreiben. Ich komme gerade aus Norwegen zurück, da arbeitete ich mit einem Franzosen, der mit seiner Frau aus Südfrankreich geflohen war, weil ihnen in Marseille als Muslime der Hass zu groß wurde.

Das sind keine Figuren von Remarque aus den 20er Jahren, sondern das ist die europäische Realität 2019. Also ich denke mir meine literarischen Figuren nicht im Lehnstuhl aus. Ich muss dazu in der Welt sein, deshalb bereichert die Welt meine Kreativität immerfort. …

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Kurzrezension von Julia B.
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„Es macht großen Spaß mit auf Road Trip zu gehen und mit jedem neuen Koordinaten etwas Absurdes, Nachdenkliches, Komisches oder zur Abwechslung mal etwas ganz Unbegreifliches zu erleben. Das perfekte Weihnachtsgeschenk oder auch für Mittwinter und in den Rauhnächten ein launige Lektüre. Bon Voyage!“
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Buchauszug in der Jungen Welt
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In seiner Weihnachtsausgabe 2020 veröffentlichte die Tageszeitung „Junge Welt“ einen zweiseitigen Auszug aus „In Buxtehude ist noch Platz“.

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Rezension in der L-IZ
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„… Er liebt die beschaulichen Cafés und Straßen in Spanien oder Griechenland, wo man einfach mal das Nichts genießen kann, einen zeitlosen Ort, der nicht Anteil hat am wilden Wachstum, mit dem ein falscher Traum von Erfolg und Reichtum den Kontinent plagt. Ein Traum, der jedenfalls für all die nicht aufgeht, die die Kaltschnäuzigkeit nicht haben, auf verwüstetem Grund und auf Kosten anderer ihren Reibach zu machen.

Mit der Art, mit der Schweßinger durch die Welt reist, kommt er mit diesen Bewohnern einer wurzellosen Konsumwelt kaum in Kontakt. Er nutzt die billigen Transportmittel, mit denen auch die Billigarbeitskräfte durch Europa reisen, ohne die die Wohlstandsgesellschaften in Deutschland und anderswo schon lange nicht mehr funktionieren würden.

[…]

Und Schweßinger redet mit den Leuten, die er trifft, meist froh, wenn sie ein leidlich gutes Englisch sprechen, die lingua franca des heutigen „On the road“-Europas. Die Waldarbeiter, die er im Rodna-Gebirge trifft, schaut er nicht mit deutscher Verachtung an. Denn von ihnen erfährt er ja, warum sie gar nicht anders können, denn die (Konzern-)Politik wird anderswo gemacht – gern auch mit Fördermilliarden von der EU.

[…]

In gewisser Weise ist Schweßingers Buch auch eine Reise zu verschwindenden Orten, denn kaum irgendwo hat er das Gefühl, dass das noch lange gutgehen kann. Die kulturellen Eigenheiten sind noch zu spüren, längst durchsetzt mit einer gewissen Verbitterung und der Ahnung, wie vergänglich alles geworden ist.

Jeder Ort wird auch gleich noch mit den geografischen Koordinaten versehen und ist dann im hinteren Teil des Buchs auf einer Karte zu finden. Und kurz vorm Zuklappen des Buches erfährt man noch, dass der Autor mittlerweile in Norwegen gelandet ist, wo sich die Sache augenscheinlich zum ersten Mal etwas anders anlässt. Vielleicht gibt es ja doch noch Alternativen zu dem alternativlosen Weg, den Europa seit Jahren geht …“

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Lesungsrückblick in der LVZ
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„… Als weniger ernst und existentiell, aber trotzdem tiefgehend erweist sich der Vortrag des 1977 im fränkischen Waischenfeld zur Welt gekommenen Michael Schweßinger, der es nicht nur als weltreisender Bäcker, sondern auch durch sein Studium der Ethnologie und Afrikanistik gewohnt ist, über den Tellerrand hinauszuschauen.
Kein Wunder also, dass seine aus dem 2019 erschienenen Erzählband „In Buxtehude ist noch Platz“ entnommene Kurzgeschichte „Wenn wir fallen, fallen wir eben!“ im spanischen La Gomera spielt. Stilistisch direkter als Krause und mit einem wunderbar trockenen Humor versehen, der an Autoren wie Uli Hannemann oder Micha Ebeling denken lässt, führt Schweßinger sowohl die Absurdität bürgerlicher Urlaubsszenarien als auch den Algorithmen-beeinflussten Irrsinn unserer Zeit vor.
Überhaupt zeigt sich Michael Schweßinger als selbstironischer Literat mit komödiantischem Talent, der mitten im Vortrag plötzlich innehält und seinen eigenen Text mit den Worten: „Komischer Übergang. Das würde ich heute nicht mehr so machen“ quittiert. Amüsanter kann man einen solch unterhaltsamen und horizonterweiternden Abend
kaum beenden.“

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Rezension in der LVZ
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„… Er ist mittendrin, arbeitet, trifft, spricht, hört, denkt, liest und schreibt. Und wie in Lindenau besucht er auch in Bukarest, Kokkola oder Cahersiveen ohne Scheu die nächstgelegene Kneipe, getreu der Erkenntnis: „Die schrägsten Vögel nisten immer noch am Tresen.“

[…]

Zur Frage, wer und wie dieser Michael Schweßinger denn nun sei, finden sich im aktuellen Buch weitere informative Zitate, unter anderem „auf verschrobene Weise verrückt“ und „konservativer, als er sich eingestehen mag“. Vor allem aber sammelt der unverdächtige Gastin in all dem von ihn frequentierten Back- und Trinkstuben Geschichten auf, Schicksale, Erkenntnisse und Kuriositäten. Altenpfleger, Flaschensammler und Taxifahrer kreuzen seine Wege. Nach manchen schnappe die Melancholie wie ein tollwütiger Hund. Er besucht die nördlichste Roggenmühle Europas, der Müller dort oben in Finnland jedoch erweist sich als Meister des sehr langsamen Gesprächsflusses. Tief im Süden, in Rumänien, bewundert der Autor dann das Gespür der Leute für den schönen Schein.

[…]

Trotz oder auch dank feiner Formulierungen wird er zum Mann der Subkultur, der Off-Literatur und engagierten Kleinverlage. Doch die Reiselust vergeht nicht. …“

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Kurzrezension von Michael Bittner
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„Sehr gern gelesen habe ich das jüngste Buch des Kollegen Michael Schweßinger, der als Autor und Bäcker viel herumkommt und kleine Reisegeschichten aus ganz Europa gesammelt hat. Er begegnet überall mit großer Neugier und Offenheit Individuen, statt Menschen in „Identitäten“ einzusperren. Nebenbei widerlegt er auch noch die Wagenknechtsche Blödsinnsformel, offene Grenzen seien nur etwas für „Eliten“. Sechs von fünf Sternen!“
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Interview im „Outscapes“ – Magazin
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„… Verlierst Du ob der vielen Reisen manchmal den Überblick über die Struktur der Welt und über Deine Bestimmung? Manchmal glaubt man, Du bist Globetrotter und Wissenssammler, meistens Bäcker, manchmal hilfst Du Menschen bei Behördenwegen und neben Deinen ethnologischen Wurzeln könnte man Dich für einen Sozialarbeiter halten.

Überblick über die Struktur der Welt und Bestimmung habe ich nicht, braucht es auch nicht. Das ist mir zu statisch und zu kompliziert. Da braucht es eine Menge Baugerüst im Hirn für. Ich liebe es da eher in Assoziationen zu denken, also wie alles aufeinander reagiert, ineinander überfließt, entsteht und vergeht. Die Tage bin ich zufällig auf den Mardalsfossen gestoßen, das ist ein Wasserfall, der stürzt 297 Meter tief ins Tal Eikesdalen und ist der vierthöchste Wasserfall der Welt. Ich fuhr einfach ein wenig durch die Fjorde und dann sieht man diese Urgewalt und denkt sich, da laufe ich jetzt mal hin, das ist ja irre schön, wie der seine eigenen Regenbögen erzeugt. Grundsätzlich mache ich auf meinen Reisen die Erfahrung, dass die wenigsten Menschen, denen ich begegne, mir negativ gesonnen sind. Also gehe ich einfach nach der Maxime: Ach da warst du noch nicht, da gehste jetzt mal hin. Es gibt ja überall was zu entdecken. Und mein Unwissen ist mir immer eine ausgezeichnete Motivation. Ich halt es da mit Paul Bowles: „Jede einzelne Stunde, die er mit offenen Augen verbracht hat, wird ihn ein Stückchen auf dem Weg zu einem Verständnis der Welt weitergebracht haben, und das ist schließlich der wahrhaftigste Gradmesser für Kultur, den wir bisher gefunden haben.“

Welche Länder entdeckt und durchquert Mensch mit Deinem Buch?

Ach das sind jetzt so viele, die mag jetzt gar nicht alle aufzählen, irgendwo zwischen Irland, La Gomera, Rumänien, Finnland, ich glaube es sind ein gutes Dutzend, aber Benjamin Schmidt, der das Buch wunderbar gestaltet hat, hat da so ne tolle Europakarte reingebastelt und ich hab mir die GPS-Daten zu den Entstehungsorten der Geschichten rausgesucht und dann haben wir das verortet, eigentlich weil ich wissen wollte, ob eine bestimmte Gegend einen bestimmten Sound beim Schreiben erzeugt, aber hab das noch nicht weiter verfolgt, weil wieder mal die Welt spannender war. …“

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„In Buxtehude ist noch Platz“ im Onlinestore: bitte hier entlang.
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