„Wölfe vor der Stadt“: Buchvorstellung auf MDR Kultur

In der gestrigen Ausgabe des MDR Kultur-Sendeformats „Unter Büchern“ wurde Ulrike Serowys Roman „Wölfe vor der Stadt“ in einer ganz wunderbaren Besprechung mit zahlreichen O-Tönen der Autorin ausführlich vorgestellt. Zum Beitrag geht es hier entlang. Das Buch können Sie im Verlagsshop unter diesem Link bestellen.
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Novitäten & Vorschau


NEUERSCHEINUNGEN / FRÜHJAHR 2023

Unsere nachfolgenden Frühjahrsnovitäten 2023 / Backlist können Sie auch unter diesem Link herunterladen.

2. Quartal 2023

Hauke von Grimm „Die Mitte bin ich“ (hier bestellen): In „Die Mitte bin ich“ mäandert Hauke von Grimms erzählerischer Sound zwischen mit Ironie durchsetzten Weltuntergangsstories, Urlaubs(- und Kleingarten)geschichten von fein angerissener deutscher Großkotzigkeit und substanzieller Lyrik, um schließlich in eine aus einem Paralleluniversum entsprungene Geschichte von unfassbarer atmosphärischer Dichte zu münden. Von Grimms Beobachtungsgabe trifft auf eine skeptische Weltsicht, die keine Fragen offen lässt. Der Überfluss der menschlichen Spezies und ihrer charakterlichen Fragwürdigkeiten, der Verlust der Jugend, das Dahindriften in einer Zeit und Welt und derer sich auflösenden Sicherheiten, die Spuren und Zeichen der Zeit – all das findet in seinen Texten Reflexion und wird zu einem genreübergreifend spannenden Lesetrip verwoben.

Klaus Märkert „Vorm Untertauchen Luft holen“ (hier bestellen): „Vorm Untertauchen Luft holen“ lautet der Titel der elften Buchveröffentlichung und des gleichsam dritten Erzählbandes von Klaus Märkert. Im gewohnten Nachthumor-Sound geht es in den Erzählungen hauptsächlich um zwischenmenschliche Begegnungen am Rande der Normalität. Auf unterschwellige Weise reflektieren die Geschichten Der Krieg nebenan, Ein bisschen Weltuntergang, Der Stand der Dinge, Ende offen ihrer skurrilen Begebenheiten zum Trotz die Probleme der Zeit. Beeindruckende Nebenrollen bekleiden: Garderobenständer, Luftgewehre, Nachbarn, Frösche, das Alte Testament, Richter, der Angelsport, ein Detektiv, eine Zwiebel, ein Taucher und das Wasser. Vor allem das fließende Gewässer.

Joachim Sohn „Die Nacht des Mondbogens“ (hier bestellen): In einem kleinen Städtchen in Lothringen kommt es Ende der 1960er Jahre während einer magischen Nacht zu einer ungewöhnlichen Begegnung zwischen der älteren Frau Irène Beaudoire und einem Raben. In einem Anhänger um seinen Hals führt der Krähenvogel Gegenstände mit sich, die es in diesem Zustand seit Jahrhunderten nicht mehr geben dürfte. Das macht die pensionierte Geschichtslehrerin neugierig und sie versucht herauszufinden, was es mit diesen Gegenständen auf sich hat. Doch an einem der folgenden Tage findet Irène in dem Anhänger etwas, das sie weit in ihre Vergangenheit, zur Zeit des Ersten Weltkrieges zurückwirft und sie zwingt, sich mit den Ereignissen von damals auseinanderzusetzen. Mit Hilfe des Raben und seinen besonderen Fähigkeiten aus der Mondbogenwelt gelingt es ihr aber, die Botschaften aus der Vergangenheit zu entschlüsseln und damit eine längst verloren geglaubte Liebe zu retten.

Florentine Joop und Holger Much „Und wenn wir nicht gestorben sind…“ (hier bestellen): Und wenn wir nicht gestorben sind – so endet der berührend illustrierte literarische Briefwechsel zwischen den beiden AutorInnen und IllustratorInnen Florentine Joop und Holger Much. Wenn Florentine Joop Holger Much auffordert, ein gemeinsames Märchen zu schreiben, dann beginnt eine literarische Reise in die Wälder der Märchen und den Alltäglichkeiten der beiden Autoren, wobei nicht immer klar ist, wo bei ihnen das gemeinsame Märchen namens „Bruderherz“ beginnt und wo die erlebten Welten von Holger Much und Florentine Joop enden. Ireene wünscht sich einen Bruder, vergossenes Blut und ein Kobold bringen ihr Michal. Der blutige Pfad des Märchens beginnt. Als Leser folgt man Ireene und Michal atemlos durch den Wald, er trifft Frau Müde, den stummen Wanderer, eine irische Wirtin und das stille Volk; er stolpert über Kastaniengiraffen und die verwirrte Nachbarin. Die Wälder der Märchen beginnen erst dort, wo alle Pfade enden.

Alexander Nym „Reden an die Europäische Nation / Weapons Of Mass Instruction“ (hier bestellen): Der NSK Staat ist die seit 1992 global aktive Fortführung der Kulturbewegung „Neue Slowenische Kunst“ (NSK), welche sich 1984 um die Gruppen Laibach, Irwin und Gledališče sester Scipion Nasice in Ljubljana (Slowenien) formiert hatte. Als gleichzeitige Auflösung und Fortführung der 1984 in Ljubljana gegründeten Kunstbewegung Neue Slowenische Kunst wurde der NSK Staat in der Zeit 1992 gegründet, nachdem sich Slowenien von der zerfallenden Bundesrepublik Jugoslawien losgesagt hatte. Mit der Zeit begannen die Bürger, eigene Kunstwerke, Veranstaltungen und Performances hervor zu bringen, welche auf den unterschiedlichen Ästhetiken, Techniken und Inhalten der NSK-Gründungsgruppen Laibach, Irwin und Scipion Nasice (später Noordung/Postgravity Art) basierten und diese künstlerisch und theoretisch ergänzen. Die in diesem Band zweisprachig versammelten Ansprachen und Berichte, als (Selbst)Dokumentation zu verstehen, sind entweder bislang unveröffentlicht oder vergriffenen Spezialpublikationen mit geringer Verbreitung entnommen, so dass sie hier erstmals in kompakter Buchform vorliegen, zum ewigen Genuss für Staats- und NichtstaatsbürgerInnen gleichermaßen.

Luci van Org „Wir Fünf und ich und die Toten“ (hier bestellen): „Wir Fünf und ich und die Toten“ ist Luci van Orgs autobiographischer, stark vom magischen Realismus beeinflusster Roman, dessen Plot sich mit dem Fund dreier Leichen in einem Spind entfesselt und der die Hauptfigur Vera in zahlreiche Ungereimtheiten und Wirklichkeitsverschiebungen verstrickt. Auf ihrer Suche nach der Wahrheit begegnet Vera einem ganzen Reigen seltsamer Charaktere, der dicklichen Kommissarin mit dem Kindergesicht, dem evangelikalen Punkermädchen, dem feuerphobischen Mörderkind mit der Eisenstange, der Frau mit dem großen Muttersack… Wie sehr sie dabei immer mehr in Gefahr gerät, bemerkt Vera erst, als es fast zu spät ist. Nur der Friedensschluss mit sich selbst kann sie jetzt noch retten – aber der ist viel schwerer als gedacht…


VORSCHAU

Mit einer Vorschau dürfen wir an dieser Stelle darüber hinaus Ausblicke auf spannende Stoffe mit Ihnen teilen, an denen wir mit viel Herzblut arbeiten:

3. Quartal 2023

Benjamin Schmidt „Das mit der Liebe tut mir leid“ (hier vorbestellen): Liebe ist Poesie. Und Poesie ist Liebe. Mit feiner Hand führt sie ein Skalpell, um Schicht für Schicht Vibrationen, Entflammbarkeiten, Grenzverluste, Verletzungsgefahren, Übersättigungen und Sehnsüchte freizulegen. Zum Vorschein kommen Herzschläge, nie gelebte Träume, nie geträumte Leben und immer viel zu viele, nie ausgesprochene Worte.
Straßenlaternen im Nebel, nächtliche Kälte auf dem Weg zum Späti, Szenenbilder einer durchsoffenen Nacht, zitternde Leiber und uferlose Sehnsüchte bilden das Setting romantischer Auflösungserscheinungen und bisweilen zermürbenden Glücks.
Die Liebe selbst ficht das nicht an; vielmehr tänzelt die Lyrik mit unangefochtener Leichtigkeit durch dieses wundersame Buch.

4. Quartal 2023

Feline Lang „Das Puppenhaus“ (Trilogie) Band I „Eingefangen“ (VÖ-Termin: 1. 11. 2023, hier vorbestellen): Feline Lang, Kopf und Stimme der DarkCabaret-Band Feline & Strange, legt mit dem ersten Band ihres Romandebüts ein Gesamtkunstwerk vor. Dieses sehr lebendige Puppenhaus saugt dich in ein düsteres Familiendrama und einen scheinbar unentwirrbaren Bildrausch aus löchrigen Realitäten, zynischen Wortgemetzeln, herumirrenden Fragezeichen und verknoteten Zeitebenen…
…und dann sperrt es dich mit der literarischen Konvention zusammen im Keller ein.
Viele mögliche Realitäten zeigen auch die geheimnisvollen Illustrationen von Holger Much, benSwerk, Franca Bartholomäi, Maria Salouvardou und Merlin J. Noack, die den Zauber und die Tragik des Textes verstärken und keine der vielen Fragen vorzeitig beantworten wollen.

Ulrike Serowy „Highway to Hel“: Der sympathische Bummelstudent Max hat einen makabren Nebenjob: Er sieht Toten beim Totsein zu. Eines Tages gerät er in eine besonders bizarre Lage: Eine junge Frau wacht in ihrem Sarg auf und Max ist der Einzige, der ihr helfen kann. Von da an gilt es für die beiden, ein paar lebenswichtige Fragen zu klären: Was hat Claire überhaupt in diesem Sarg zu suchen? Was ist dieser Vegvísir, der andauernd auftaucht? Und warum sollte man im Jenseits immer eine Salami zur Hand haben? Auf der Jagd nach Antworten geraten die beiden immer wieder in skurrile Situationen und reisen von Köln über Berlin bis nach Island, wo sie bis in die Totenwelt hinabsteigen müssen, um Claire ganz zurück ins Leben zu holen.

1. Quartal 2024

Feline Lang „Das Puppenhaus – Band II „Unter dem Gesicht“ (vorbestellbar ab 15. 11. 2023, VÖ-Termin: 1. 1. 2024): Im ersten Band ihres Romandebüts hat uns Feline Lang, bekannt durch ihre Dark Cabaret–Band Feline & Strange und ihre Blogs über psychische Störungen, bereits in ihr denkendes Puppenhaus schauen lassen – und in die Köpfe der darin eingesperrten Puppenfamilie.
Doch im zweiten Band der Mystery-Trilogie fangen wir ganz von vorn an – und erwachen unerwartet in der Gegenwart, im unaufgeräumten Kopf einer erwachsenen Frau.
Weiß diese Puppenspielerin denn nicht, dass die Puppen aus ihrer im Nebel verborgenen Kindheit immer noch leben und leiden, dort im Haus in der Mitte von Nirgendwo?

Dirk Bernemann „An und für sich“ (VÖ-Termin: 14. 2. 2024): An und für sich ist alles in Ordnung. In den letzten Jahren wurden allerdings viele von uns an das Gewicht der Vereinzelung erinnert. Das Gewicht der Liebe konnte das oft nicht ausgleichen. Dirk Bernemanns Erzählband „An und für sich“ gibt den Isolierten eine Stimme, erzählt Szenarien der Qual und der Hoffnung in den Fugen des Zusammenlebens. Ein Ausleuchten des Zwischenmenschlichen in Krisenzeiten. Aber an und für sich ist doch alles in Ordnung.

Feline Lang „Das Puppenhaus“ – Band III „Die Masken fallen“ (vorbestellbar ab 15. 1. 2024, VÖ-Termin: 1. 3. 2024): Feline Lang, wie in ihrem Alter Ego als Dark Cabaret-Band Feline & Strange Garantin für viel Salz in allen mentalen Wunden, öffnet im abschließenden Band 3 der Trilogie „Das Puppenhaus“ ein letztes Mal die Türen ihres so menschlichen Puppenhauses und lässt uns erbarmungslos in alle finsteren Winkel und unter alle Betten schauen, wo schon Illustrationen von benSwerk, Franca Bartholomäi, Holger Much, Maria Salouvardou und Merlin J. Noack auf der Lauer liegen.
Doch mit jedem Kapitel tut sich ein neues Geheimnis auf und vervollständigt das Spinnennetz aus Schuld und Zweifel, das durch viele Wirklichkeiten und Zeiten hindurch alle Puppen miteinander verbindet.

Alexander Pfeiffer „Terrorballade“: Sänger ist arbeitslos. Filmvorführer war er mal, Privatdetektiv will er nicht sein. Und doch halten ihn manche für genau das. So auch die Frau, die ihn bittet, ihren einstigen Geliebten Robert „Robby“ Zimmermann aufzuspüren. Ein Auftrag mit reichlich Sprengkraft, denn Robby hat als V-Mann einst Zugang zur Roten Armee Fraktion (RAF) gefunden und für den entscheidenden Schlag des Verfassungsschutzes gegen die führenden Mitglieder der dritten Generation der „antiimperialistischen Stadtguerilla“ gesorgt. Seit 1993 ist er im Zeugenschutz abgetaucht.
Die Suche nach Robby führt Sänger von Wiesbaden nach Hamburg und wieder zurück – und nicht zuletzt tief in die eigene Vergangenheit. Seine unkonventionellen Ermittlungsmethoden und die hochprozentige Ehe mit seiner frisch angetrauten Frau, der Journalistin Marlene, halten ihn dabei auf Kurs.

2. Quartal 2024

Christian Mahlow „Die Frau mit dem Kaninchenhotel“: Im Zentrum des neuen Romans von Christian Mahlow steht eine eigenbrötlerische Frau, die in ihrer Wohnung ein Kaninchenhotel führt. Nachdem in einer gewittrigen Sommernacht ein stummer Greis ein Kaninchen in Obhut gibt, rauben erschreckend reale Träume ihr den Schlaf. Als der Mann verschwindet, macht sie sich getrieben von Angst und Anziehung auf die Suche nach dem Geheimnis des Alten und ihrer sonderbaren Träume.

3. Quartal 2024

Dominique M. Täger „Ephemer“ – Band II „Sweet Claire“: Nichts weniger als ein surreales Liebesgewitter, das sind Claire und Moll. Sie sind die Enfants terribles der deutschen Literatur-, Musik-, und Kunstszene im Deutschland der späten 80er sowie der leidenschaftlich heranrasenden 90er Jahre. Vom Berliner Verlagsmogul Heinrich Rode entdeckt, geraten die 17jährigen Freaks mit ihrer supercoolen Horde in einen Strudel aus Liebe, Rausch und Grenzüberschreitung. Dabei erlösen sie die dahindämmernde No-Future-Generation X und die zugeknöpften Boomer im Vorübergehen. Aber wohin führt eine Reise ohne Ziel?
In diesem wilden, ekstatischen Coming-of-Age Roman fließen physische und psychische Realität ineinander über in eine entwirklichte Welt. „Sweet Claire“ löst möglicherweise ein paar der mysteriösen Rätsel des ersten Bandes „Sternbespien“, wirft aber auch neue, spannende Fragen auf.

Vougar Aslanov „Flut und Sterblichkeit“: „Flut und Sterblichkeit“ ist ein Zyklus von Erzählungen, die der Frankfurter Schriftsteller Vougar Aslanov nach den Motiven der Mythen, Sagen und Märchen aus dem alten Zweistromland, aus Indien, dem Kaukasus, Zentralasien, nach den altgermanischen Epen sowie Schamanen-Geschichten aus Sibirien entwickelt hat. Die alten Überlieferungen, die von Menschen und Göttern erzählen, bleiben auch in unserer Zeit nicht wirkungslos. Denn es ist kein Geheimnis, dass verschiedene Völker immer auch an verschiedene Mythen geglaubt hatten, was auch heute nicht viel anders ist. Oft auch kennt ein Volk die Mythen nicht, die die Kultur und Geschichte eines anderen Volks geprägt hatten. Daher sollte es zur besseren Verständigung unter den Völkern und Kulturen kommen, wenn man nicht nur die eigenen Mythen und Sagen, sondern auch jene von fremden Völkern kennen lernen würde.

Bis zur letztendlichen Veröffentlichung eines Buches sind immer noch Änderungen in Inhalt, Titel und Erscheinungsdatum möglich. Wir bitten Sie, dies zu berücksichtigen, gern an unserer Arbeit dranzubleiben und wünschen Ihnen fesselnde Lesemomente.
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Literarischer Salon: am 21. 05. 2022 in Leipzig!

Herzlich willkommen zu unserem diesjährigen Literarischen Salon! Christian Mahlow, Dominique M. Täger & Tine Täger aka LAUSCHER, Ulrike Serowy, M.Kruppe und Marcel S. Kirschbaum mit seinem berührend melancholischen Kurzfilm zum Bukarest-Aufenthalt von Michael Schweßinger – „Vom östlichen Rande“ – geben sich die Ehre, das Publikum mit feinster Unterhaltung zu erfreuen.

Moderieren wird die Veranstaltung M. Kruppe, auch wird es einen Büchertisch und eine Auswahl internationaler Whiskys geben.

Zum LineUp und den Details geht es hier entlang, zu den Tickets geht es hier entlang. Wir freuen uns auf Euch!
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„Vampster“ interviewt Ulrike Serowy zu „Die Wölfe vor der Stadt“

Wir bedanken uns herzlich beim Metalmagazin „Vampster“ für das Interview mit Ulrike Serowy zu ihrem Anfang 2022 erschienenen Roman „Wölfe vor der Stadt“:

“Wölfe vor der Stadt” ist dein Debütroman nach der Erzählung “Skogtatt”. Hattest du ein bestimmtes Publikum im Sinn als du daran schriebst? Wenn ja, was für eines?

Im Grunde ja – zumindest habe ich gehofft, dass bestimmte Menschen das Buch finden werden. Solche, die gerne Bands wie die SISTERS OF MERCY, ältere (DOLCH) und RUINS OF BEVERAST hören, die Melancholie und nächtliche Städte lieben und sich fragen, was das alles soll, ob Normalitäten überhaupt sein müssen. Menschen, denen Musik und Kunst wichtig ist und die darin den Schauder suchen, den man fühlt, wenn man auf etwas trifft, das größer ist als wir.

Ich wollte mit dieser Geschichte überdies einen Ort schaffen, an den ich auch selbst zurückkehren kann, wenn ich dieses Gefühl suche. Dass es andere gibt, die mit dorthin kommen wollen, ist ein großes Glück.

Es wird schon in den ersten Sätzen von “Wölfe vor der Stadt” klar, dass dieses Buch kein “Skogtatt 2” ist. Allerdings sind Wölfe ja im Black Metal schon populär – man denke etwa an ULVER. Was verbindest du mit “Wölfen”?

Was mich an ihnen interessiert, ist, dass sie immer an der Schwelle zum Mythos existieren. Das wird besonders im Augenblick deutlich, jetzt, wo sie tatsächlich zurückkehren und die Nachrichten voll sind mit Meldungen über Wolfsrisse – unterschwellig ist da immer eine Angst zu spüren, die, so glaube ich, nicht nur mit dem Tier, sondern auch mit den Geschichten zu tun hat, mit denen es unlöslich verwoben ist. Wer von uns ist schließlich nicht mit den Märchen vom „Bösen Wolf“ aufgewachsen?

Er wirft auch die Frage auf, wie man mit dem Fremden umgehen soll, das zu einem kommt und potentiell bedrohlich ist.

Die Gestalt des Johannes und der geheimnisvolle Gürtel haben für mich schon etwas “Märchenhaftes”. Dein Roman lässt indes viel Interpretationsspielraum offen und ich fragte mich bisweilen, ob es zu Johannes noch eine ausführlichere Hintergrundgeschichte gibt. Schwirrt dir da textmässig etwas im Kopf herum?

Johannes ist, soweit ich das sagen kann, tatsächlich ein ganz normaler, netter Kerl von nebenan, der nur einfach großes Pech hatte; man könnte erzählen, wie es ihm ergangen ist, bis er Helena getroffen hat (nicht so gut) und wie es mit ihm nach dem Buch weitergehen könnte – aber tatsächlich „weiß“ ich darüber nichts. Er ist auch für mich wieder im Nebel verschwunden. Vielleicht könnte ich ihn aufstöbern, aber er wird immer noch das Gleiche wollen wie im Buch. Nur, ob er es gefunden hat, oder finden wird? Ich fürchte nicht…

Bei deinen beinahe schon unheimlichen Beschreibungen der Stadt ertappte ich mich manchmal dabei, dass ich mir vorstellte, das Buch spiele in Leipzig. Hattest du eine bestimmte Stadt im Sinn für “Wölfe vor der Stadt”? Oder sind es eher Eindrücke mehrerer Städte, die hier zusammenspielen?

Du hast Recht, tatsächlich ist die Beschreibung der Stadt stark von Leipzig inspiriert. Die Stadt ist mir sehr wichtig, besonders auch was mein Schreiben angeht. Ich war in den letzten Jahren immer mal wieder da, meine allererste Lesung, damals aus „Skogtatt“, hatte ich in einem „Wächterhaus“, einem leerstehenden Haus, das Menschen mietfrei bewohnen durften, um es wieder nutzbar zu machen. Dieses Gefühl, dass man dort einer Leere etwas entgegensetzt, einer Leere, die, wenn man nichts tut, Überhand nimmt, und diese langen Ausfallstraßen mit ihren eigentlich sehr schönen, aber doch dunkel und verlassen wirkenden Häusern, ja, davon ist viel im Buch.

Ein wenig Köln und Berlin habe ich aber auch verarbeitet. Der große, schwarzglitzernde Fluss ist zum Beispiel vom nächtlichen Rhein inspiriert. …“

Das komplette Interview entnehmen Sie bitte diesem Link. „Wölfe vor der Stadt“ im Verlagsshop: Bitte hier entlang.
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Neu auf YouTube: Teaser zu Ulrike Serowys Roman „Wölfe vor der Stadt“

Unlängst erschien von Ulrike Serowy der Roman „Wölfe vor der Stadt„, dessen überaus fesselnde Lektüre mit körperlichen Empfindungen einhergeht. Der Teaser zu diesem Stoff greift mit seinen stillen Bildern die Auflösung der Zivilisation, das Schwelende des Plots ganz wunderbar auf:

Zitat aus dem Klappentext:

„Die Wölfe sollen zurückgekehrt sein und um die Stadt streichen. Helena selbst wird von bösen Ahnungen geplagt und von Träumen heimgesucht, die nicht ihre eigenen sind. Sie lernt Johannes kennen, der  nur wenig von sich preisgibt und ebenso verloren scheint wie sie. Immer näher kommen sich die beiden, deren Schicksal durch eine stille Kraft verwoben scheint; doch Johannes trägt ein Geheimnis in sich, das sie beide an den Rand des Daseins bringen wird.“

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Neu auf YouTube: Lesespot mit Ulrike Serowy – „Wölfe vor der Stadt“

In unserem neuen Lesespot, einem kleinen Livemitschnitt unseres „Literarischen Salons“ vom 2. 10. 2021 im Leipziger „Noels Ballroom“, gibt Ulrike Serowy einige Einblicke in ihren packenden, im Januar 2022 erscheinenden Roman „Wölfe vor der Stadt“ (bereits vorbestellbar).

Zitat aus dem Klappentext: „Eine halbverlassene Stadt, die nach und nach im Nebel versinkt. Helena, eine junge Künstlerin, führt darin ein zurückgezogenes Leben. Da machen Gerüchte die Runde: Die Wölfe sollen zurückgekehrt sein und um die Stadt streichen. Helena selbst wird von bösen Ahnungen geplagt und von Träumen heimgesucht, die nicht ihre eigenen sind. Sie lernt Johannes kennen, der nur wenig von sich preisgibt und ebenso verloren scheint wie sie.“

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5 Jahre Edition Outbird: Literarischer Salon & Releaseparty am 02. 10. 2021 in Leipzig

Unsere Edition Outbird wird sich nach einer allzu langen Off-Zeit und anlässlich ihres fünfjährigen Jubiläums mit einem handverlesenen literarischen sowie musikalischen Programm präsentieren, das zugleich Releaseparty für die erste Outbird-Compilation „Fenster zur Nacht“ (dazu in Kürze ausführliche Informationen) sein wird. Die Eintrittsgelder zum Salon sowie die Gewinne aus dem Verkauf der Compilation werden der Stiftung Deutsche Krebshilfe gespendet.


Unsere Salonprogramm:

Literarischer Salon im „Noels Ballroom“ / Kurt-Eisner-Straße 43 / 04275 Leipzig:

19.00 Uhr:

Ulrike Serowy liest aus „Wölfe vor der Stadt“

Eine halbverlassene Stadt, die nach und nach im Nebel versinkt. Helena, eine junge Künstlerin, führt darin ein zurückgezogenes Leben. Da machen Gerüchte die Runde: Die Wölfe sollen zurückgekehrt sein und um die Stadt streichen. Helena selbst wird von bösen Ahnungen geplagt und von Träumen heimgesucht, die nicht ihre eigenen sind. Sie lernt Johannes kennen, der so verloren scheint wie sie. Aber Johannes trägt ein Geheimnis in sich, das sie beide an den Rand des Daseins bringen wird. – Ulrike Serowy wird die Spannung, die der Plot dieses im Frühjahr 2022 erscheinenden Romans bis zum Zerreißen aufbaut, ins Publikum tragen.

19.30 Uhr:

Akustikset mit Ana Bogner

Ana Bogner ist Musikerin und Klangkünstlerin. Ihre künstlerischen Inhalte kreisen um das Thema des imaginären Raums: poetische Realitäten als Zustand des menschlichen Bewusstseins. Sie arbeitet sowohl kompositorisch als auch installativ – architektonisch. Sie schichtet Sphären, träumt von utopisch-urbanem Ambiente, gebaut auf ätherischer Unbeschwertheit, in der Geschichten schweben. – Ana Bogner ist mit ihrem Stück „Oh my friend“ auf der Outbird-Compilation vertreten.

20.00 Uhr:

Roland Spranger liest aus „A Kind Of Blue

Lakonische Verlierer, die es mit dem Gesetz und der Realität nicht so genau nehmen. Pizza-Lieferanten, die den Glauben an Pizza verloren haben. Typen, die vom Leben zermatscht wurden, und nichts wollen als ein bisschen Würde – oder noch besser: Rache. Die schrägen Charaktere in Roland Sprangers Short Stories könnten unsere merkwürdigen Nachbarn sein, wie sie absurde Saufgespräche führen, schwer verkatert ins Stockholm-Syndrom reinschliddern, auf Crystal durchdrehen oder dagegen ankämpfen, verloren zu gehen. Der ein oder andere Mord ist nur konsequent. Und können Baukräne eigentlich Sex haben? – Mit trockenem, fränkischem Schalk wird Roland Spranger den Begriff „schwarzen Humor“ neu ausloten.

20.45 Uhr:

Hörspiel „Geister“ mit Pia Lüddecke und Ernest

Im Schauerroman ›Geister‹ geht es um den jungen Horrorfilmfan Tom, der 1999 ins Ruhrgebiet zieht und hier den geheimnisvollen Juri kennenlernt. Wer sind die unheimlichen ›alten Herrschaften‹, mit denen Juri in einer verfallenen Villa haust? Und was hat es mit der sagenhaften blauen Blume auf sich, die ihrem Finder unermesslichen Reichtum bescheren soll? An düsteren Schauplätzen entspinnt sich ein schwarzromantisches und skurriles Abenteuer. Autorin Pia Lüddecke und Musiker Ernest lesen aus dem Schauerroman Geister. Dazu sorgt Ernest mit Instrumentalstücken und Soundeffekten für Atmosphäre. – Ein Auszug des Hörspiels ist auf der Outbird-Compilation vertreten.

21.15 Uhr:

Ingo Munz liest aus „An der Guillotine“

Klaus Märkert schreibt über diesen im Oktober erscheinenden Erzählband: „Wollte man mithilfe eines Songs die Grundstimmung beschreiben, welche den nachfolgenden neun Erzählungen des Essener Autors Ingo Munz eigen ist, so würde ich ohne Zögern „who will light the fire“ des 2003 verstorbenen amerikanischen Folk- und Countrysängers Johnny Cash auswählen, wo es im Refrain heißt: „Who will light the fire that will carry you away into the darkness where you gonna stay.““ – Mit intelligenten Winkelzügen und einem feinen Händchen für erzählerische Perlen über des Lebens Patina folgt Ingo Munz dem Grundprinzip „Liberté, Égalité, Fraternité“ dieses Buches.

21.45 Uhr:

Liveset mit den „Gruftschlampen“

Wer ein bisschen Wahnsinn und Extravaganz schätzt und ein musikalisch schwarzes Herz sein Eigen nennt, wird das Liveset der Berliner „Gruftschlampen“ genießen. Die skurrilen Klangwelten und die unheimlichen Klagelieder der Gruftschlampen sprechen für sich und beweisen ein Höchstmaß an künstlerischer Freiheit und Spielfreude. – Die „Gruftschlampen“ werden den Literarischen Salon beschließen und sind mit ihrem Stück „Allerseelen“ auf der Outbird-Compilation vertreten.
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Moderieren wird den Abend M.Kruppe. Zum Salon wird es einen Verkaufstisch mit Büchern, der Compilation und weiteren schönen Dingen geben.
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Corona-Info:

Wir bitten um Verständnis, dass nur Getestete, Genesene und Geimpfte teilnehmen können (Nachweis am Einlass bitte vorlegen) und eine medizinische Maske mitzubringen ist.

Sollte die physische Veranstaltung wider Erwarten ausfallen, wird es einen virtuellen Live-Salon auf unserem YouTube-Kanal geben. Für den Fall kannst Du die Erstattung des Tickets verlangen oder den bezahlten Preis als Spende für die Stiftung Deutsche Krebshilfe bereitstellen.
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Tickets:

Zu den Tickets bitte hier entlang.
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Herzlich willkommen: Ulrike Serowy

Mit Ulrike Serowy als Neuzugang in unserem AutorInnen-Kollektiv freuen wir uns über eine Autorin, die neben eigenen Buchveröffentlichungen und -beiträgen in zahlreichen Kooperationen Werke mitgestaltet(e), die sich im Spannungsfeld zwischen Musik und Literatur bewegen. Die in Köln lebende Autorin wird im 1. Quartal 2022 mit „Wölfe vor der Stadt“ in der Edition Outbird einen tief unter die Haut gehenden Roman veröffentlichen, der erst spät ein schwelendes Geheimnis offenbart. Herzlich willkommen, liebe Ulrike!

Bildnachweis: Sandra Tilmans
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